Globale Emissionen von Gasfackeln

Zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Chemie haben wir die globalen Rußemissionen aus industriellen Gasfackeln in der Erdölindustrie geschätzt.

In der Erdöl- und Erdgasindustrie wird überschüssiges Erdgas über Gasfackeln verbrannt. Diese Fackeln sind eine regional und global bedeutende Quelle von Luftschadstoffen. Mit Hilfe von Infrarot-Satelliten können Gasfackeln aus dem All detektiert und die Emissionsraten geschätzt werden. Gemeinsam mit dem Max-Planck-Institut für Chemie haben wir in einem mehrjährigen Projekt Berechnungsmethoden zur Detektion der Fackeln und zur Schätzung der Rußemissionen entwickelt. In dieser aktuellen Veröffentlichung beschreiben wir Methodik und Ergebnisse der globalen Schätzung für das Jahr 2017 mit Hilfe des Sentinel 3–Satelliten, der von der Europäischen Union im Rahmen des Copernicus-Programms betrieben wird. Die Prozessierung der ca. 90.000 Satellitenaufnahmen erfolgte auf der Cloud-Infrastruktur von ZEBRIS mit HIlfe des firemaps.net processing frameworks. Die vorgestellten Daten können z.B. in atmosphärischen Ausbreitungssimulationen verwendet werden. Der Vorteil der Verwendung unseres Algorithmus mit Sentinel-3-Daten liegt in der Fähigkeit, sehr kleine Fackeln zu erkennen und zu quantifizieren, in der langfristigen Datenverfügbarkeit aus dem Copernicus-Programm, und in der erhöhten Erkennungsmöglichkeit zur globalen Gasfackel-Überwachung in Verbindung mit anderen Satellitensensoren. Der Artikel ist in der Zeitschrift Earth Systems Science Data erschienen. Daten und Artikel sind öffentlich zugänglich.


Weltkarte der durchschnittlichen Temperaturen (in K) der Gasfackeln (je höher die Temperatur, desto besser die Verbrennung und desto niedriger die Rußemissionen)